Nachhaltigkeit ins strategische Management einbeziehen Mehr als finanziell nachhaltig

Eine nachhaltige Unternehmungsführung setzt wirtschaftliche, soziale und ökologische Leistungen gezielt zum Aufbau strategischer Erfolgspositionen ein.

Vier Dimensionen der Nachhaltigkeit

Aus unternehmerischer Sicht kann das Konzept "Nachhaltigkeit" mit den vier Dimensionen Markt, Finanzen, Soziales und Umwelt dargestellt werden (s. Figur). Eine nachhaltige Unternehmensstrategie setzt die vier Dimensionen unternehmerischer Leistung aktiv und sich ergänzend ein. Für die Umsetzung werden diese Dimensionen in die eigenen Prozesse integriert.

Systematische Beachtung aller Nachhaltigkeits-Dimensionen

Die systematische Beachtung aller Nachhaltigkeits-Dimensionen im Strategieprozess und deren Integration in die Prozesse ermöglicht es, Nutzenpotenziale zu erarbeiten durch

  • Risiko-Reduktion
  • Effizienz steigern
  • Image pflegen
  • Differenzieren gegenüber Mitbewerbern
  • Innovationen

In der Beurteilung der strategischen Ausgangslage mit der Analyse von Stärken und Schwächen sowie von Chancen und Gefahren (SWOT-Analyse), und beim Entwickeln und Beurteilen von strategischen Optionen wird die traditionelle Sichtweise um die zusätzlichen Nachhaltigkeits-Dimensionen ergänzt.

Die erweiterte Betrachtung um ökologische und soziale Aspekte erlaubt häufig überraschende Einsichten und verhilft zu interessanten neuen strategischen Erfolgspositionen.

Auch die wachsenden Erwartungen in Richtung Klimaneutralität sowie die kommenden Regeln zur Konzernverantwortung werden an dieser Stelle einwirken. In beiden Bereichen werden die Unternehmen bezüglich ihrer eigenen Aktivitäten, aber auch bezüglich ihrer Lieferkette zunehmend gefordert sein.

E2 Management Consulting AG Die Strategieumsetzung

In der Strategieumsetzung wird sichergestellt, dass den Ideen auch Taten folgen:

Im Management-System werden die Nachhaltigkeitsaspekte stufengerecht verankert. Beispielsweise werden in den Zielsetzungs- und Anreizsystemen nebst marktbezogenen und finanziellen auch zentrale ökologische und/oder soziale Aspekte verankert.

Mit dem Strategie-Controlling wird sichergestellt, dass die unternehmerischen Ziele in allen vier Nachhaltigkeitsdimensionen erreicht werden, sei dies mit einer Sustainability Balanced Scorecard, mit einem Indikatorenset aus dem TQM, mit bereichsweisen Schlüsseldaten, über die Erreichung der Vorgaben von Profit Centers, und/oder mit anderen Ansätzen - und immer über alle zentralen Nachhaltigkeits-Aspekte.

Eine interessante Verbindung zwischen der klassischen Strategieentwicklung und dem Nachhaltigkeitsmanagement schaffen Th. Dyllick (2015, und erweitert Dyllick/Muff 2016) mit dem Bild von "Inside-out versus Outside-in": Die meisten Unternehmen hätten ihre Nachhaltigkeitsziele bisher von innen her entwickelt und gefragt "Was können wir beitragen?" - oder eben: "Inside-out". In der Summe sei dies aber angesichts der globalen Nachhaltigkeitsprobleme zuwenig gewesen, so dass die Unternehmen insgesamt weiterhin "Teil des Problems und nur ungenügend Teil der Lösung" geworden seien. Hierzu sei neu zu fragen, was denn die Lösung der Nachhaltigkeitsprobleme von einem Unternehmen verlange. Die Nachhaltigkeitsziele eines Unternehmens müssten von der Zielsetzung her entwickelt werden - "outside-in".

In der Strategieentwicklung haben traditionell beide Sichtweisen einen gleichermassen wichtigen Platz: Die Umfeldanalyse ergibt Chancen und Gefahren, was eine outside-in-Sichtweise darstellt. Und inside-out werden Stärken und Schwächen der Organisation beschrieben. Für Nachhaltigkeitsziele wurden diese zwei Richtungen aber bisher oft zuwenig konsequent angewandt, und der Aufruf von Dyllick ist sinnvoll.

Wobei erst für wenige Nachhaltigkeitsbereiche überhaupt klare Zielsetzungen bestehen: Das Pariser Abkommen bietet einen Rahmen für Treibhausgase, und die staatliche Gesetzgebung kann für Emissionen in Wasser und Luft als Messlatte dienen. Gleiches gilt für Sklavenarbeit.

Anderseits bestehen z.B. für Biodiversität und Aus- und Weiterbildung erst ansatzweise Ziele, welche aber noch nicht global 'ausgerollt' werden können. In solchen Bereichen haben wir wohl einen Kompass (die Richtung ist klar), aber noch abgestützten Masseinheiten, die anzeigen, wie weit wir gehen müssen - und um die eigene Entwicklung zu messen.

Wertvoll ist deshalb, in der Strategieentwicklung auch die Erwartungen von wichtigen Interessengruppen (Stakeholdern) zu Nachhaltigkeits-Themen zu erfragen, um gestützt darauf auch weiterhin eine sorgfältige, anspruchsvolle, aber letztlich doch 'eigene' Haltung zu bilden.

E2 Management Consulting AG Projekte

McDonald's (Schweiz)

McDonald's (Schweiz)

Umweltmanagement, Unternehmens-Ökobilanz, Umwelt- und Nachhaltigkeits-Reporting.